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2022: HELFT!

(Kommentar) Nicht mehr zu ignorieren:


- Die Zahl der in der Roten Liste als bedroht eingestuften Tier- und Pflanzenarten ist weltweit inzwischen auf mehr als 40.000 angestiegen.

- In D gehen 45 Prozent der Wirbellosen (u.a. Insekten wie Käfer und Schmetterlinge, Spinnen, Schnecken, Ringelwürmer) zurück.

- Seit 1998 sind 76 Prozent der Insektenbiomasse in D verlorengegangen.

- 60 Schmetterlingsarten in D sind bereits ausgestorben; 494 weitere sind bedroht (ZEIT, 9.7.2021).


Die Heinrich-Böll-Stiftung hat zusammengetragen:

- 50 Prozent der in D heimischen 561 Wildbienenarten sind gefährdet.

- Zwischen 2008 und 2017 hat sich die Insektenbiomasse auf Grünlandflächen um zwei Drittel verringert. Die Wälder wiesen Verluste von 40 Prozent der Insekten-Biomasse auf.

- Insgesamt sind 90 Prozent der hier heimischen Insektenarten bedroht.


Die Gründe sind klar:


Landwirtschaft: Überdüngung, Pestizideinsatz (u.a. Neonicotinoide), einseitige Fruchtfolgen (nur wenige Arten werden angebaut), Strukturarmut (riesige Flächen, fehlende Feldgehölze, nirgends blühende Raine), Überpflege der Feld- und Bachränder (zu häufiges Mähen, Verfaulen des Mähguts, kein Konzept zur naturverträglichen Mahd), Bodenbearbeitung (zu schwere Maschinen - Bodenverdichtung; hohe Erosionsgefahr), zerstörerische Techniken (Schlegelmähen/-mulchen: Massentod von am Boden lebenden Insekten und bodenbrütenden Vögeln)


Klimawandel: keine Einschränkung des CO2-Ausstoßes (Industrie und Verkehr, kein Ausbau der Solarenergie in Städten und Gemeinden "1.000-Dächer-Programm"...), Versiegelung von Flächen (in D: 1992-2019 rund 52.000 Quadratkilometer - 113 Hektar pro Tag)


Lebensraumverlust: Artenarmut in Städten, Gemeinden und Privatgärten (Verschotterung, eintönige Gras-Koniferen-Begrünung), Versiegelung, Überpflege (Grünflächen, Straßenbegleitgrün, Parks), Pestizideinsatz, Eliminierung von Gebüschen und Bäumen


Verwaltung: "Dienst nach Vorschrift" (keine Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Fachfremde sowohl in der Führungsebene als auch bei den Ausführenden), Verkennung der Werte (Priorität "gepflegte Erscheinung", Auslastung des (hochpreisigen) Maschinen- und Geräteparks, Arbeitsbeschaffung), Totalmaßnahmen zur Kostenersparnis (Entfernung ganzer Bewuchspartien, Kappungen des Baumbestandes, "Hausmeisterschnitte" der Sträucher und Hecken), Pflegefehler (zu häufiges und/oder unangebrachtes Mähen, Einsatz von Laubbläsern und -saugern, Pestizideinsatz...)


Politik: EU-Subventionen für konventionelle Landwirtschaft (Das Gros der 58 Milliarden sind Direktzahlungen: Wer am meisten Fläche hat, bekommt am meisten - ohne, dass daran Bedingungen geknüpft wären.) Darüber hinaus zerstört der Export hochsubventionierter landwirtschaftlicher Erzeugnisse die lokalen Märkte in den sog. Entwicklungsländern.


Lobbyismus und Unwissen dominieren politische Entscheidungen (z.B. werden Gesetze unter der Feder der Industrie- und Bauernlobby verfasst, sind führende Politiker*innen privat eng mit landwirtschaftlichen Unternehmen verbandelt und werden Ausschüsse mit Agarlobbyisten besetzt: Eine Studie der Universität Bremen legte 2019 insgesamt 560 personelle und institutionelle Verflechtungen innerhalb des Agribusiness-Netzwerks aus Finanzwirtschaft, Agrochemie, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Verbänden offen.


Der Deutsche Bauernverband stellt mit dem eigens gegründeten Verein information.medien.agrar e.V. Lehrern Unterrichtsmaterial zur Verfügung, in dem die Massentierhaltung und die Auswirkungen der industriellen Agrarproduktion verharmlost werden (Quelle: Lobby Control).


Nach wie vor subventioniert die Politik umwelt- und klimaschädliche Projekte: 2018 z.B. über 65,4 Milliarden Euro - davon 30,8 Milliarden allein für den Straßen- und Flugverkehr (Quelle: Umweltbundesamt).


Die Politik lässt außerdem zu, dass Großkonzerne (Bertelsmann!) Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung und öffentliche Meinungsbildung nehmen, was die Demokratie im Land extrem gefährdet und die gängige Gewaltenteilung in Frage stellt.






JEDER kann etwas tun!


Setzt Politik, Verwaltung und Bauernverbände unter Druck! Fordert die Offenlegung der Lobbyverbindungen in den Parlamenten und in den Bauernverbänden,

Kauft regional und bio!

Lebt mehr Nachhaltigkeit! Esst deutlich weniger Fleisch, werft weniger Lebensmittel weg! Kommt weg von der "Hauptsache billig!"-Maxime! Repariert, benutzt mehrfach, spart Müll! Lasst das Auto so oft wie möglich stehen...!

Schafft Raum für mehr Leben! Verzichtet auf jede Art von Gift im Garten und vor dem Haus, pflanzt Bäume, heimische (Blüh-)Sträucher, Stauden, Kräuter, legt Blühflächen an und lasst auch mal Ecken verwildern!



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